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Roverinnen und Rover pflegen ihren eigenen Stil und ihre eigene Kultur

Version vom 22. August 2020, 19:08 Uhr von Johannes (Diskussion | Beiträge)
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Stil und Kultur als Stufenübergreifendes Element in der DPSG

Stil und Kultur haben in der DPSG eine große Bedeutung. Schon ab dem Wölflingsalter entwickelt jede Gruppe in unserem Verband im Laufe der Zeit ihren eigenen Stil und ihre eigene Kultur.[1]

Stil und Kultur in der Roverstufe

Stil und Kultur sind somit auch fester Bestandteil der Identität der Roverstufe, aber auch jeder einzelnen Roverrunde. Unter Stil und Kultur versteht man dabei Zeichen, Rituale und Symbole, die zur Identität und Tradition der gesamten Roverstufe zählen. Dazu gehören beispielsweise die Stufenfarbe Rot, der Roverschriftzug, das Roverhalstuch und die rote Stufenlilie. Aber auch von jeder einzelnen Roverrunde werden Stil und Kultur selbst gestaltet und gelebt. So entstehen innerhalb der Roverstufen individuelle Kulturen.

Die Roverstufe schafft und lebt ihren eigenen Stil und ihre eigene Kultur. Das erzeugt und stärkt das Gefühl von Eigenständigkeit, von Einzigartigkeit und genauso das Gefühl von Gemeinschaft. Dabei ist zu beachten, dass Stil und Kultur für Außenstehende verständlich und nachvollziehbar sind.

Piktogramm zum Schwerpunkt "Roverinnen und Rover pflegen ihren eigenen Stil und ihre eigene Kultur".

Traditionen und Rituale als Element von Stil und Kultur

Neben den Zeichen und Symbolen (rote Lilie, rotes Halstuch, …) gibt es auch viele verschiedene Traditionen und Rituale. Diese machen die Roverstufe aus. Sicherlich sind sie auch für manche Klischees und Vorurteile der Roten Stufe verantwortlich. Wer war als Rover*in nicht auf einer wilden Roverparty, sei es im Stamm, Bezirk oder Diözesanverband? Und wer einmal an einem Rover-Bundesunternehmen oder an einem internationalen Roverevent teilgenommen hat, der weiß: Rover*innen können feiern! Egal ob wild oder elegant – Hauptsache stilecht und in Rot. Denn Stil und Kultur drücken sich auch dadurch aus, das Leben in Freizeit, Gruppe oder Gottesdienst gemeinsam zu feiern.

Mit ihren eigenen Formen zu feiern, bereichert die Roverstufe und den gesamten Verband, ebenso wie die Gesellschaft und die Kirche – selbst, wenn sie diese damit herausfordern sollten: „Rover denken Dinge anders.”[2] Zusätzlich beeinflussen aber auch die Traditionen der DPSG und des Bundesverbands, aber auch Stammestraditionen und -rituale Stil und Kultur in der Roverstufe.

Stil und Kultur im Stamm und in der Roverrunde

Stil und Kultur spielen auch im Alltag einer Roverrunde eine wichtige Rolle. Sie schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Rover*innen wohlfühlen. Ebenso sorgen sie für ein starkes Zugehörigkeitsgefühl – zur eigenen Roverrunde oder ganz allgemein zur Roverstufe. Dabei werden nicht nur einfach Traditionen der vorherigen Roverrunden oder anderer Rover*innen übernommen. Jede Runde, jede*r einzelne Rover*in trägt zur Pflege, aber auch zur Weiterentwicklung von Ritualen, Traditionen und Symbolen bei.

Die Elemente von Stil und Kultur ziehen sich durch den gesamten Lebenszyklus einer Roverrunde: von der Aufnahme neuer Rover*innen in die Gruppe, über das Roverversprechen, das Arbeiten und Feiern, bis hin zur Verabschiedung. So gibt es häufig feste Rituale beim Stufenwechsel, mit dem die neuen Mitglieder in der Runde aufgenommen und ausscheidende Mitglieder aus der Roverrunde verabschiedet werden.

In manchen Roverrunden gibt es Rituale oder Traditionen, die den Ablauf einer wöchentlichen Gruppenstunde beeinflussen oder sich in der Gestaltung einer (regelmäßigen) Wochenendveranstaltung oder eines Roverlagers wiederfinden. Auch gibt es in einigen Stämmen roverspezifische Regeln, Aufgaben, Rituale und Traditionen im Stammesleben und insbesondere im Lagerleben. Vielleicht gibt es Dinge, die nur Rover*innen dürfen und die Zugehörigkeit zur Roverstufe oder zu einer Roverrunde zu etwas Besonderem machen.

All diese Elemente von Stil und Kultur tragen dazu bei, dass sich Rover*innen bewusst mit ihrer Roverrunde und genauso mit der Roverstufe identifizieren. Das schafft ein Gefühl von Eigenständigkeit und Einzigartigkeit.

Bedeutung für das Leitungshandeln

Für das Leitungshandeln in der Roverstufe leiten sich daraus direkt ein paar Empfehlungen sowie wichtige Punkte ab, die zu beachten sind. Sie helfen dabei, dass sich eine Roverrunde frei, eigenständig und kreativ entwickeln kann. Denn vorgegebene oder alte Rituale und Traditionen können auch unangenehm sein oder eine Belastung für einzelne Mitglieder einer Roverrunde darstellen. Daher gilt:

  • Alle gemeinsam: Alle Mitglieder einer Roverrunde sollten sich mit dem Stil und der Kultur ihrer Roverrunde wohlfühlen und identifizieren. Darum sollte darauf geachtet werden, dass alle Rover*innen an deren (Weiter-)Entwicklung beteiligt sind. Dies gilt besonders, wenn sich die Zusammensetzung der Roverrunde verändert.
  • Stetiger Wandel: Gerade, wenn es um Rituale und Traditionen geht, können feste Bräuche entstehen, von denen man später nicht mehr weiß, woher diese kommen. Jede Roverrunde befindet sich in stetiger Weiterentwicklung, genauso wie gesellschaftliche Standards und Ideale. Daher ist es sinnvoll, regelmäßig die Rituale und Traditionen einer Roverrunde kritisch zu hinterfragen.

Einzelnachweise

  1. Drumherum und Mittendrin – Die Grundlagen der Wölflingsstufe, Kapitel: Stil und Kultur: Die ganz persönliche Handschrift deiner Meute!, Seiten 103-107, Herausgeber: Bundesleitung der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, Georgs-Verlag Ness, 1996. https://dpsg.de/fileadmin/daten/bilder/Woelflinge/drumherum1.pdf
  2. Ordnung der DPSG, Hrsg.: Bundesleitung der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, Neuss, 2020, 6. überarbeitet Auflage, S. 54ff, Link zum Onlinedokument

Siehe auch

Weitere Einträge im Rover-Wiki:

Ordnung der DPSG zu Stil und Kultur in der Roverstufe: Ordnung der DPSG, Stand: September 2019, Kapitel 8.4 Roverstufe - Inhalte,  Link zum Onlinedokument

Blogbeitrag: Stil und Kultur

Webseite zu den Schwerpunkten der Roverstufe: https://rover.de/Schwerpunkte

Autoren*innen

Jonas Limbrock und Jan Fligge

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