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Ausbildung für Roverleitende

Ausbildung für Roverleiter*innen – Wertvoll oder vergeudete Zeit?

Wie werden Rover*innen eigentlich „richtig“ geleitet? Wie verhalten sich Roverleiter*innen gegenüber ihren Rover*innen? Was kann man als Roverleiter*in besser machen? Um genau diese – und viele andere – Fragen zu beantworten, gibt es in der DPSG verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist, sich als Leiter*in aus- und weiterzubilden. In diesem Abschnitt wird beschrieben, was bei der Ausbildung in der DPSG genau passiert.

„Es gibt eine ganze Reihe Beweggründe, die einen motivieren, in der DPSG Leiterin oder Leiter zu werden. Es bietet sich die Chance, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene langfristig für die Pfadfinderei zu begeistern. Man trägt mit dazu bei, dass es eine neue Generation Pfadfinderinnen und Pfadfinder in einem Stamm gibt und gestaltet den Stamm aktiv mit. Die vielfältigen Erfahrungen als Leiterin oder Leiter in den Gruppenstunden, im Team, in der Leiterrunde und nicht zuletzt in der Ausbildung prägen einen als Person und sind auf das Leben außerhalb der Pfadfinderei übertragbar.“[1]

Gut ausgebildete Roverleiter*innen können ihre Roverrunden bestmöglich unterstützen und motivieren. Sie wissen genau, wann sie sie leiten müssen oder begleiten können. Dabei bilden sich interessierte Roverleiter*innen immer wieder weiter.

Der Einstieg in die Leitungstätigkeit

Zu Beginn einer Leitung werden junge oder neue Leiter*innen vom Stammesvorstand und von Mitleiter*innen an die Aufgaben im Leitungsteam herangeführt. Dies passiert auch in der Roverstufe. Erfahrene Leiter*innen aus dem Leitungsteam zeigen jungen Leiter*innen, wie sie als Leitungsteam zusammenarbeiten und worauf sie bei der Tätigkeit Wert legen.

Modulausbildung

Die Modulausbildung ist die verbandsinterne Ausbildung der DPSG als Vorbereitung für den Woodbadge-Kurs. In der Modulausbildung lernen Roverleiter*innen in 14 unterschiedlichen Modulen z. B. die rechtliche Situation beim Leiten, die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen und Methoden für den Umgang mit diesen kennen. In der Modulausbildung erwerben die Leiter*innen ein Grundlagenwissen rund ums Leiten und erstes Handwerkszeug für die Gruppenstunden mit ihrer Roverrunde. Der Austausch mit Leiter*innen aus anderen Stämmen und anderen Stufen ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Modulausbildung.

Woodbadge-Kurs

Der einwöchige Woodbadge-Kurs beschäftigt sich vor allem mit Persönlichkeitsentwicklung, Kompetenzerwerb und Selbsterfahrung im Rahmen der Projektmethode.[2] Der Roverkurs legt besonderen Wert auf eine Gruppendynamik der Teilnehmer*innen, die mit der einer Roverrunde vergleichbar ist, und auf das selbstständige Arbeiten der Teilnehmer*innen. Das gibt ein Gefühl dafür, wie Rover*innen ihre Selbstständigkeit möglichst bewusst erlangen und ausleben können.

Außerdem wird viel Wert auf Stil und Kultur der Roverstufe gelegt: „Die Kursleitung überlegt sich vor Kursbeginn bewusst bestimmte Stilelemente und prägt durch die Gestaltung des Beginns und die Haltung während des Kurses die Kurskultur. […] Am deutlichsten bestimmen aber die Teilnehmenden mit ihrer Kreativität, ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten die Kurskultur.“[2]

Ziel der Woodbadge-Ausbildung

Im gesamtverbandlichen Ausbildungskonzept steht: „Ziel der Woodbadge-Ausbildung ist es, das Leitungshandeln zu üben und zu verbessern.“[2]

Konkret erlenen Roverleiter*innen während der Ausbildung insbesondere zwei Dinge:

  • Erweiterung der Fach- und Methodenkompetenz: Das beschreibt die technischen Leitungsfähigkeiten und das Handwerkszeug zum Leiten von Roverrunden. Diese funktionieren besser, wenn sie durch die Roverleiter*innen optimal unterstützt und angeleitet werden.
  • Persönlichkeitsförderung der Roverleiter*innen: Hiermit ist die Sozialkompetenz, eine Gruppe einschätzen zu können, und die Fähigkeit, das eigene Leitungshandeln selbstreflektiert zu hinterfragen, gemeint.[3]

Zusatzausbildung für Roverleiter*innen

Unter dem Namen RAZZIAA (Roverleiter*innen-Ausbildung zusätzlich zur international anerkannten Ausbildung) werden zusätzliche Aus- und Weiterbildungskurse für Leiter*innen in der Roverstufe angeboten.

Diese Veranstaltungen sollen besonders Leiter*innen ansprechen, die ihre Woodbadge-Ausbildung in einer anderen Stufe abgeschlossen haben und neu als Leiter*in in der Roverstufe sind. Aber genauso sind auch alle anderen aktiven Leiter*innen der Roverstufe, egal wie weit sie mit der Modulausbildung oder dem WBK sind, Zielgruppe dieser Veranstaltungen.

Ziel der RAZZIAA ist es, noch einmal speziell auf die Bedürfnisse und Erfahrungen der Leiter*innen in der Roverstufe zu schauen. So sollen die Lebenswelt der Rover*innen in den Fokus gerückt und passende Methoden und Inhalte der Gruppenarbeit in der Roverstufe vermittelt werden. Hauptaugenmerk soll dabei aber auf den (Erfahrungs-)Austausch zwischen den Leiter*innen gelegt und ein Raum für gegenseitige Beratung geschaffen werden. Denn häufig kann dieser Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten nicht nur Ansätze zur Lösung von konkreten Herausforderungen und Schwierigkeiten bringen, sondern auch Inspiration und neue Impulse für das eigene Leitungshandeln bieten.

Einzelnachweise

  1. Schritt 1: Motivation und Grundlagen zum Leiten, Ausbildung in der DPSG, https://dpsg.de/fileadmin/daten/dokumente/Ausbildung/Modulausbildungsunterlagen_2019/Einstieg_Schritt_1.pdf, Stand: 19.06.2020
  2. 2,0 2,1 2,2 Gesamtverbandliches Ausbildungskonzept, Ausbildung der Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, Woodbadge-Kurs in der Roverstufe, https://dpsg.de/fileadmin/daten/dokumente/wbk-konzept-ro.pdf,Stand: 07.03.2020
  3. Gesamtverbandliches Ausbildungskonzept, Ausbildung der Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, Einstieg und Module, https://dpsg.de/fileadmin/daten/dokumente/Ausbildung/2.1_Ausbildung_der_Gruppenleiterinnen_und_Gruppenleiter_-_Module.pdf, Stand: 07.03.2020

Autor*innen

Jan Fligge

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