Spannungsfeld: Rover*innen als Leiter*innen: Unterschied zwischen den Versionen

 
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In der Abfolge der Altersstufen folgt auf die Roverzeit die Möglichkeit zum Einstieg in die Leiterrunde. Baden-Powell schreibt dazu:<blockquote>„Rover sollten die Hauptquelle für unseren Bedarf an Leitern sein.“ <ref>Robert baden-Powell, Notiz an die Roverstufe, datiert 11.04.1932, unveröffentlicht</ref></blockquote>Dennoch haben Rover*innen ein Recht auf eine Roverzeit. Diese spannende Zeit in der Entwicklung der Jugendlichen soll respektiert und Erlebnisse ermöglicht werden. Leitermangel darf nicht dazu führen, dass Rover*innen vorzeitig zu Leiter*innen gemacht werden. Von Freiwilligkeit kann zudem keine Rede sein, wenn vermittelt wird, dass ohne diesen Schritt Gruppen vielleicht aufgelöst werden müssen.<br />
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In der Abfolge der Altersstufen folgt auf die Roverzeit die Möglichkeit zum Einstieg in die Leiterrunde. Baden-Powell schreibt dazu:<blockquote>"Rover sollten die Hauptquelle für den Bedarf an Leitern sein" <ref><span class="reference-text"><span style="color: #333333">Robert Baden-Powell, Notiz an die Roverstufe, datiert 11.04.1932</span></span></ref></blockquote>Dennoch haben Rover*innen ein Recht auf eine Roverzeit. Diese spannende Zeit in der Entwicklung der Jugendlichen soll respektiert und Erlebnisse ermöglicht werden. Leitermangel darf nicht dazu führen, dass Rover*innen vorzeitig zu Leiter*innen gemacht werden. Von Freiwilligkeit kann zudem keine Rede sein, wenn vermittelt wird, dass ohne diesen Schritt Gruppen vielleicht aufgelöst werden müssen.<br />
  
 
==Abgrenzung: Rover*innen werden Leiter*innen==
 
==Abgrenzung: Rover*innen werden Leiter*innen==
Prinzipiell gibt es drei Arten, wie das Roversein zu Ende gehen und in das Leitersein übergehen kann. Da gibt es ganz klassisch Rover*innen, die eine Leitungstätigkeit mit 20 Jahren beginnen und mit Ende dieses Lebensjahres auch ihre Roverzeit abschließen. Dann gibt es jene, die volljährig sind, vom Alter her noch Rover*innen sein könnten, und sich entscheiden, in die Leiterrunde zu wechseln. Dieser Fall ist zweifelsfrei mit der DPSG-Ordnung vereinbar. Hier ist der zentrale Punkt, wie diese Entscheidung zustande gekommen ist. Diesen jungen Neu-Leiter*innen sollte man den Weg nicht versperren, sofern nichts dagegenspricht. Diese beiden Gruppen sind somit Rover*innen, die Leiter*innen werden und die Roverzeit hinter sich lassen.
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Prinzipiell gibt es drei Arten, wie das Roversein zu Ende gehen und in das Leitersein übergehen kann. Da gibt es ganz klassisch Rover*innen, die eine Leitungstätigkeit mit 20 Jahren beginnen und mit Ende dieses Lebensjahres auch ihre Roverzeit abschließen. <ref name=":0"><span style="color: rgb(51, 51, 51)">Ordnung der DPSG: Ordnung der DPSG, Stand: September 2019, Kapitel 8.4 Roverstufe - Inhalte,  </span>[https://dpsg.de/fileadmin/daten/dokumente/DPSG-Ordnung.pdf Link zum Onlinedokument]</ref> Dann gibt es jene, die volljährig sind, vom Alter her noch Rover*innen sein könnten, und sich entscheiden, in die Leiterrunde zu wechseln. Dieser Fall ist zweifelsfrei mit der DPSG-Ordnung vereinbar. Hier ist der zentrale Punkt, wie diese Entscheidung zustande gekommen ist. Diesen jungen Neu-Leiter*innen sollte man den Weg nicht versperren, sofern nichts dagegenspricht. Diese beiden Gruppen sind somit Rover*innen, die Leiter*innen werden und die Roverzeit hinter sich lassen.
  
Eine andere Gruppe sind Rover*innen, die Rover*innen bleiben und parallel dazu als Leiter*innen auftreten. Hierfür gibt in manchen Stämmen Bezeichnungen wie etwa „Schnupperleiter*in“, „Leiter*in auf Probe“, „Leiter-Praktikant*in“ usw. Wie es dazu kommt, ist sicherlich bekannt: Leitermangel, der zu freiwilliger Übernahme von Leitungsaufgaben seitens der Rover*innen führt. Es ist weder fair noch kann von Freiwilligkeit gesprochen werden, wenn im Raum steht, dass eine Gruppe nur dann fortbestehen kann, wenn Rover*innen Leitungsaufgaben übernehmen. Die Ordnung nimmt zu diesem Fall klar Stellung: <blockquote>„Sie [Rover*innen] scheiden aus der Roverrunde aus, sobald sie eine Leitungsaufgabe übernehmen.“ <ref>DPSG Ordnung, Stand 2019, 8.4 Roverstufe, "Strukturen" </ref></blockquote>
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Eine andere Gruppe sind Rover*innen, die Rover*innen bleiben und parallel dazu als Leiter*innen auftreten. Hierfür gibt in manchen Stämmen Bezeichnungen wie etwa „Schnupperleiter*in“, „Leiter*in auf Probe“, „Leiter-Praktikant*in“ usw. Wie es dazu kommt, ist sicherlich bekannt: Leitermangel, der zu freiwilliger Übernahme von Leitungsaufgaben seitens der Rover*innen führt. Es ist weder fair noch kann von Freiwilligkeit gesprochen werden, wenn im Raum steht, dass eine Gruppe nur dann fortbestehen kann, wenn Rover*innen Leitungsaufgaben übernehmen. Die Ordnung nimmt zu diesem Fall klar Stellung:  
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<span style="color: #333333">„Sie [Rover*innen] scheiden aus der Roverrunde aus, sobald sie eine Leitungsaufgabe übernehmen.“</span> <ref name=":0" />
  
 
==Leitermangel==
 
==Leitermangel==

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