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Spannungsfeld: Rover*innen als Leiter*innen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''„Rover*innen haben ein Recht auf ihr Rover-Sein – vier Jahre Leben in der Roverstufe sollten nicht unbedacht verschenkt werden.“''' <ref>DPSG Ordnung, Stand 2007, "Strukturen der Roverstufe", S. 51</ref> | + | '''„Rover*innen haben ein Recht auf ihr Rover-Sein – vier Jahre Leben in der Roverstufe sollten nicht unbedacht verschenkt werden.“''' <ref name=":2">DPSG Ordnung, Stand 2007, "Strukturen der Roverstufe", S. 51</ref> |
In der Abfolge der Altersstufen folgt auf die Roverzeit die Möglichkeit zum Einstieg in die Leiterrunde. | In der Abfolge der Altersstufen folgt auf die Roverzeit die Möglichkeit zum Einstieg in die Leiterrunde. | ||
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Der Fall von Rover*innen, die 18 Jahre alt werden und (unmittelbar) Leiter*in werden, ist zweifelsfrei mit der DPSG Ordnung vereinbar. Hier ist der zentrale Punkt wie diese Entscheidung zu Stande gekommen ist. Jede Leiterrunde wird sagen können, dass dies freiwillig geschehen ist. Und es gibt natürlich Rover*innen, die mit 18 sofort Leiter*in werden möchten. Ihnen sollte man den Weg nicht versperren, sofern nichts dagegenspricht. Und wenn etwas dagegenspricht, obliegt es der Leiterrunde und dem Stammesvorstand sie bestmöglich auf das Leiter-Sein vorzubereiten. Sollten absolute Kriterien vorliegen, die dies ausschließen, muss entsprechen reagiert werden. | Der Fall von Rover*innen, die 18 Jahre alt werden und (unmittelbar) Leiter*in werden, ist zweifelsfrei mit der DPSG Ordnung vereinbar. Hier ist der zentrale Punkt wie diese Entscheidung zu Stande gekommen ist. Jede Leiterrunde wird sagen können, dass dies freiwillig geschehen ist. Und es gibt natürlich Rover*innen, die mit 18 sofort Leiter*in werden möchten. Ihnen sollte man den Weg nicht versperren, sofern nichts dagegenspricht. Und wenn etwas dagegenspricht, obliegt es der Leiterrunde und dem Stammesvorstand sie bestmöglich auf das Leiter-Sein vorzubereiten. Sollten absolute Kriterien vorliegen, die dies ausschließen, muss entsprechen reagiert werden. | ||
− | Es gibt aber auch den Fall, dass Rover*innen streng genommen aus nicht gänzlich freien Stücken Leiter*innen werden. Typischerweise bei „akutem Leitermangel“, wie bereits im Rover Leitungshandbuch von 2002 beschrieben. Hierbei hat der Stamm ein Problem das Aufrechthalten der Gruppen bzw. Gruppenstunden zu gewährleisten, weil zu wenig Leiter*innen aktiv sind. Dieser Fall ähnelt sehr Rover*innen als Leiter*innen. | + | Es gibt aber auch den Fall, dass Rover*innen streng genommen aus nicht gänzlich freien Stücken Leiter*innen werden. Typischerweise bei „akutem Leitermangel“, wie bereits im Rover Leitungshandbuch von 2002 [Link] beschrieben. Hierbei hat der Stamm ein Problem das Aufrechthalten der Gruppen bzw. Gruppenstunden zu gewährleisten, weil zu wenig Leiter*innen aktiv sind. Dieser Fall ähnelt sehr Rover*innen als Leiter*innen. |
===Rover*innen als Leiter*innen=== | ===Rover*innen als Leiter*innen=== | ||
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Es ist Aufgabe der Leiterrunde diese Situation anzupacken – und es ist zweifellos eine schwere Herausforderung. Diese Verantwortung hierbei auf Rover*innen abzuschieben ist nicht der richtige Weg. Im Rover Leitungshandbuch von 2002 steht dazu folgendes: | Es ist Aufgabe der Leiterrunde diese Situation anzupacken – und es ist zweifellos eine schwere Herausforderung. Diese Verantwortung hierbei auf Rover*innen abzuschieben ist nicht der richtige Weg. Im Rover Leitungshandbuch von 2002 steht dazu folgendes: | ||
− | „Nun kann man der Leiterrunde nicht unterstellen, sie wolle die Roverarbeit mit Abwerbung mutwillig kaputt machen. In der Regel ergibt sich so etwas durch akuten Leitermangel. Dass dies aber nicht der goldene Weg ist, muss einigen Vorständen erst klar gemacht werden. Natürlich ist dieses Vorgehen sehr bequem: Den Rovern muss nicht erklärt werden, wie die Abläufe in der DPSG stattfinden; die Vokabeln sind bekannt; praktische Gruppenarbeit kennen sie schon von der anderen Seite.“ <ref>Rover Leitungshandbuch, Stand 2002, "Abwerbung aus Not", S. 121</ref> | + | „Nun kann man der Leiterrunde nicht unterstellen, sie wolle die Roverarbeit mit Abwerbung mutwillig kaputt machen. In der Regel ergibt sich so etwas durch akuten Leitermangel. Dass dies aber nicht der goldene Weg ist, muss einigen Vorständen erst klar gemacht werden. Natürlich ist dieses Vorgehen sehr bequem: Den Rovern muss nicht erklärt werden, wie die Abläufe in der DPSG stattfinden; die Vokabeln sind bekannt; praktische Gruppenarbeit kennen sie schon von der anderen Seite.“ <ref name=":0">Rover Leitungshandbuch, Stand 2002, "Abwerbung aus Not", S. 121</ref> |
Stattdessen sei Stämmen, die unter Leitermangel leiden, empfohlen den Mut zu haben sich Hilfe zu holen. Das ist kein Eingeständnis gescheitert zu sein, sondern ein guter und wichtiger Schritt, um eine gute Leitung der Gruppen zu gewährleisten. Je früher dies geschieht, desto besser. Hierzu mehr unter [[#Lösungsansätze|Lösungsansätze]]. | Stattdessen sei Stämmen, die unter Leitermangel leiden, empfohlen den Mut zu haben sich Hilfe zu holen. Das ist kein Eingeständnis gescheitert zu sein, sondern ein guter und wichtiger Schritt, um eine gute Leitung der Gruppen zu gewährleisten. Je früher dies geschieht, desto besser. Hierzu mehr unter [[#Lösungsansätze|Lösungsansätze]]. | ||
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===Schwerpunkte der Roverstufe 2016=== | ===Schwerpunkte der Roverstufe 2016=== | ||
− | Im Rahmen der Bundeskonferenz der Roverstufe vom 23. bis 25.09.2016 in Essen wird die Stufenpädagogik und Lebenswelt der Rover beleuchtet. Hieraus entstehen sechs Schwerpunkte | + | Im Rahmen der Bundeskonferenz der Roverstufe vom 23. bis 25.09.2016 in Essen wird die Stufenpädagogik und Lebenswelt der Rover beleuchtet. Hieraus entstehen sechs [[Schwerpunkte]], von denen mindestens zwei direkt bzw. indirekt auf „Rover*innen als Leiter*innen“ verweisen. |
− | Gleich zu Beginn heißt es „Rover übernehmen Verantwortung – Rover tun die wichtigen Dinge“. Dies lässt sich auf den ersten Blick problemlos mit „Rover*innen als Leiter“ vereinbaren. Betrachtet man dies jedoch differenzierter, eröffnet sich ein breiter Fächer von Bereichen, für die Verantwortung übernommen werden | + | Gleich zu Beginn heißt es „Rover übernehmen Verantwortung – Rover tun die wichtigen Dinge“. Dies lässt sich auf den ersten Blick problemlos mit „Rover*innen als Leiter“ vereinbaren. Betrachtet man dies jedoch differenzierter, eröffnet sich ein breiter Fächer von Bereichen, für die Verantwortung übernommen werden kann. Grundsätzlich ist zwischen Verantwortung für sich selbst, für andere und für übergeordnete Themen zu unterscheiden. Letzteres sind vornehmlich Themen, die einen direkt oder indirekt betreffen, man jedoch selbst nur ein Teil der Betroffenen insgesamt ist. |
− | [ | + | Es ist unstrittig, dass Rover*innen in der Lage sein können für Andere Verantwortung zu übernehmen. Ebenso können sie Verantwortung für „die großen Themen“ übernehmen – dies ist sogar wünschenswert. [Link zu Politik, Ökologie usw.] Dem voran sollte aber die Verantwortung für sich selbst stehen. Sie bildet das Fundament für einen gesunden Umgang mit sich selbst und gibt die Stärke andere hierbei zu unterstützen oder eben auch Themen wie politische Mitbestimmung, Umwelt-Engagement, Menschenrechte u.ä. aktiv mitzugestalten. |
− | + | Dieser Gedanke der schrittweisen Übernahme von Verantwortung findet sich auch im Schwerpunkt „Rover haben Leiter – Rover brauchen ein ‚Roverschutzgebiet‘ “ [Link zum Artikel]. Rover*innen sind [https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend#Definitionen_der_„Jugend“ junge Menschen], die eine Vielzahl von Schritten in sehr kurzer Zeit vollziehen. Rein rechtlich werden sie vom Kind zum Erwachsenen, etwas präziser gefasst vom Jugendlichen zum jungen Volljährigen. Mit Eintritt in die Roverstufe im Alter von 16 Jahren (seit 2018 auch mit 15 Jahren möglich) eröffnen sich ihnen neue Rechte und Pflichten. Sie dürfen den [https://de.wikipedia.org/wiki/Führerschein_und_Fahrerlaubnis_(Deutschland) Führerschein] machen, haften zunehmend bis ganz für ihr [https://de.wikipedia.org/wiki/Strafmündigkeit#Rechtliche_Situation_in_Deutschland Handeln]. Es stehen Entscheidungen an, die maßgebliche Weichen für ihr Leben stellen, wie Ausbildung, Studium, Job und oftmals die erste eigenen Wohnung. | |
− | + | Diese spannende Zeit gilt es zu genießen, sich darauf einzulassen und auch Entscheidungen und Konsequenzen weitreichender abzuwägen. Grund genug den Rovern*innen ein „Schutzgebiet“ zu ermöglichen, in dem sie sich entfalten und wachsen können, ohne bereits selbst einen Verantwortungsraum für Andere aufbauen zu müssen. <span style="color: rgb(51, 51, 51)">[Link zu Rover*innen haben Leiter*innen] </span> | |
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− | Diese spannende Zeit gilt es zu genießen, sich darauf einzulassen und auch Entscheidungen und Konsequenzen weitreichender abzuwägen. Grund genug den Rovern*innen ein „Schutzgebiet“ zu ermöglichen, in dem sie sich entfalten und wachsen können, ohne bereits selbst einen Verantwortungsraum für Andere aufbauen zu müssen. | ||
===Rovermut 2002=== | ===Rovermut 2002=== | ||
− | Im Buch Rovermut werden im Kapitel „berover“ sehr klare und ehrliche Worte gefunden. Es werden einerseits die Rover*innen angesprochen, andererseits auch deren Leiter*innen. Ein offenkundig wichtiger Appell an die Rover*innen erfolgt direkt vorneweg: | + | Im Buch Rovermut werden im Kapitel „berover“ sehr klare und ehrliche Worte gefunden. Es werden einerseits die Rover*innen angesprochen, andererseits auch deren Leiter*innen. Ein offenkundig wichtiger Appell an die Rover*innen erfolgt direkt vorneweg<ref name=":1">Rovermut, BeRover, "Rover, bleibt bei eurer Runde!", S. 78</ref>: |
− | Mach dich stark für deine Runde | + | * Mach dich stark für deine Runde |
− | Setze dich ein für ihren Fortbestand | + | * Setze dich ein für ihren Fortbestand |
− | Lass dich nicht zu früh zum Funktionär machen | + | * Lass dich nicht zu früh zum Funktionär machen |
− | + | Unmittelbar daneben finden sich die „10 Argumente, Anwalt für die Roverstufe zu sein“. Ein detaillierter Blick in die Lektüre lohnt sich in jedem Fall. Gleich zu Beginn heißt es: | |
− | + | „Die ‚Rover-werden-Leiter-Praxis‘ schadet der Roverstufe, den jugendlichen Leitern, den betroffenen Runden, der Leiterrunde, dem Stamm und auch dem gesamten Verband. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es geht bei allen diesen Argumenten nicht darum, den Rovern zu sagen, dass wir ihnen das Leiten (noch) nicht zutrauen würden oder ihr Engagement bremsen wollen würden. Das stimmt auch überhaupt nicht. Wir wissen aber, dass Roverinnen und Rover sehr empfänglich für die Leiterfrage sind […]. Rover sollen ihre Roverzeit genießen können, Spaß haben, ihre Gruppe erleben können, sich austoben können. Dazu haben sie nur vier Jahre Zeit – diese kurze Zeit gilt es zu nutzen!“ <ref name=":1" /> | |
− | + | ===Rover Leitungshandbuch 2002=== | |
+ | Im Rover Leitungshandbuch in der Fassung von 2002 ist dem bereits ein eigenes Kapitel gewidmet und es wird in dessen Überschrift auch sehr klar Stellung bezogen: „Rover sind keine Leiter“ <ref name=":0" /> | ||
− | + | Das Kapitel eröffnet mit dem Satz „Ein altes, ein leidiges Thema: Sollen oder dürfen Roverinnen und Rover Leiterinnen bzw. Leiter werden?“ <ref name=":0" /> | |
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Offenkundig hat sich die Stufenleitung entschlossen dieses wichtige Thema auch aus Sicht der Roverstufe tiefer zu beleuchten und sich eindeutig zu positionieren. Ebenso wird deutlich, dass die Fragestellung nicht neu ist und die DPSG insgesamt schon lange beschäftigt. | Offenkundig hat sich die Stufenleitung entschlossen dieses wichtige Thema auch aus Sicht der Roverstufe tiefer zu beleuchten und sich eindeutig zu positionieren. Ebenso wird deutlich, dass die Fragestellung nicht neu ist und die DPSG insgesamt schon lange beschäftigt. | ||
===Rover Leitungshandbuch 1996=== | ===Rover Leitungshandbuch 1996=== | ||
− | Wer das Rover Leitungshandbuch von 1996 durchblättert wird feststellen, dass überhaupt nicht auf das Thema von Rovern*innen als Leiter eingegangen wird. Der Abschnitt „Einmal Rover – immer Rover?“ | + | Wer das Rover Leitungshandbuch von 1996 durchblättert wird feststellen, dass überhaupt nicht auf das Thema von Rovern*innen als Leiter eingegangen wird. Der Abschnitt „Einmal Rover – immer Rover?“ <ref>Rover Leitungshandbuch, Stand 1996, S. 39</ref> beleuchtet in erster Linie den „regulären“ Austritt aus der Roverstufe. Dies kann einerseits der Eintritt in die Leiterrunde sein oder auch das (vorläufige) Ende der Pfadfinderzeit. |
==Verbandlicher Standpunkt zur Roverstufe== | ==Verbandlicher Standpunkt zur Roverstufe== | ||
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Solche gezielten Veränderungen bzw. Entwicklungen werden dann institutionalisiert – oder einfach ausgedrückt – sie werden zu Papier gebracht. Und selbst das ändert sich über die Zeit, denn die Veröffentlichungsmedien gehen auch (oft) mit der Zeit. | Solche gezielten Veränderungen bzw. Entwicklungen werden dann institutionalisiert – oder einfach ausgedrückt – sie werden zu Papier gebracht. Und selbst das ändert sich über die Zeit, denn die Veröffentlichungsmedien gehen auch (oft) mit der Zeit. | ||
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===DPSG Ordnung 2019=== | ===DPSG Ordnung 2019=== | ||
Auch in der Fassung von 2019 wird in der DPSG Ordnung klar gesagt, dass Rover*innen nicht zeitgleich Leiter*innen sein können. Hiermit ist nicht ihre grundsätzliche Befähigung gemeint, sondern die Tatsache, dass sie ihre Roverzeit in vollen Zügen genießen dürfen, dass dies ihr Recht ist wie bei jeder anderen Stufe auch. | Auch in der Fassung von 2019 wird in der DPSG Ordnung klar gesagt, dass Rover*innen nicht zeitgleich Leiter*innen sein können. Hiermit ist nicht ihre grundsätzliche Befähigung gemeint, sondern die Tatsache, dass sie ihre Roverzeit in vollen Zügen genießen dürfen, dass dies ihr Recht ist wie bei jeder anderen Stufe auch. | ||
− | „Rover*innen können im Stamm nicht gleichzeitig zur Mitgliedschaft in der Roverrunde die Leitung einer Gruppe übernehmen. Sie scheiden aus der Roverrunde aus, sobald sie eine Leitungsaufgabe übernehmen. Bei der Entscheidung, Leiter*in zu werden erhalten sie Unterstützung durch die Roverleitung und die Stammesleitung.“ | + | „Rover*innen können im Stamm nicht gleichzeitig zur Mitgliedschaft in der Roverrunde die Leitung einer Gruppe übernehmen. Sie scheiden aus der Roverrunde aus, sobald sie eine Leitungsaufgabe übernehmen. Bei der Entscheidung, Leiter*in zu werden erhalten sie Unterstützung durch die Roverleitung und die Stammesleitung.“ |
===DPSG Ordnung 2007=== | ===DPSG Ordnung 2007=== | ||
Wenn Rover*innen sich überlegen Leiter*in zu werden, ist die dies zu begrüßen und zu unterstützen. So wird es auch ganz ausdrücklich in der DPSG Ordnung von 2007 formuliert. Es sind Jugendliche, die sich der Herausforderung stellen nicht nur für sich, sondern auch für andere Verantwortung zu übernehmen. Dabei geht es nicht um eine bedingungslose Befürwortung dieser Überlegung, sondern eine faire und objektive Betrachtung gemeinsam mit dem/der Rover*in. | Wenn Rover*innen sich überlegen Leiter*in zu werden, ist die dies zu begrüßen und zu unterstützen. So wird es auch ganz ausdrücklich in der DPSG Ordnung von 2007 formuliert. Es sind Jugendliche, die sich der Herausforderung stellen nicht nur für sich, sondern auch für andere Verantwortung zu übernehmen. Dabei geht es nicht um eine bedingungslose Befürwortung dieser Überlegung, sondern eine faire und objektive Betrachtung gemeinsam mit dem/der Rover*in. | ||
− | „Bei der Entscheidung, selbst eine Leitungsfunktion zu übernehmen, erhalten Rover*innen Unterstützung durch die Roverleitung und die Stammesleitung. Mitglieder der Roverstufe können aber nicht gleichzeitig die Leitung einer Alter[s]stufe der DPSG übernehmen. Rover*innen, die eine Leitungsaufgabe in der DPSG übernehmen, scheiden aus der Roverrunde aus. Rover*innen haben ein Recht auf ihr Rover-Sein – vier Jahre Leben in der Roverstufe sollten nicht unbedacht verschenkt werden.“ | + | „Bei der Entscheidung, selbst eine Leitungsfunktion zu übernehmen, erhalten Rover*innen Unterstützung durch die Roverleitung und die Stammesleitung. Mitglieder der Roverstufe können aber nicht gleichzeitig die Leitung einer Alter[s]stufe der DPSG übernehmen. Rover*innen, die eine Leitungsaufgabe in der DPSG übernehmen, scheiden aus der Roverrunde aus. Rover*innen haben ein Recht auf ihr Rover-Sein – vier Jahre Leben in der Roverstufe sollten nicht unbedacht verschenkt werden.“ <ref name=":2" /> |
===DPSG Ordnung 2001=== | ===DPSG Ordnung 2001=== | ||
Bereits in der Ordnung von 2001, auf die sich das Rover Leitungshandbuch von 2002 bezieht, steht ganz klar, dass Rover keine Leiter sind. Oder schärfer ausgedrückt, auf die Pfadfinderstufe folgt nicht der Schritt zum/zur Leiter*in, sondern der Schritt in die Roverstufe. | Bereits in der Ordnung von 2001, auf die sich das Rover Leitungshandbuch von 2002 bezieht, steht ganz klar, dass Rover keine Leiter sind. Oder schärfer ausgedrückt, auf die Pfadfinderstufe folgt nicht der Schritt zum/zur Leiter*in, sondern der Schritt in die Roverstufe. | ||
− | „In der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg schließen sich Jugendliche und junge Erwachsene in altersgemäßer Form zusammen. Deshalb werden Pfadfinderinnen und Pfadfinder im 17. Lebensjahr Rover – und keine Leiter.“ | + | „In der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg schließen sich Jugendliche und junge Erwachsene in altersgemäßer Form zusammen. Deshalb werden Pfadfinderinnen und Pfadfinder im 17. Lebensjahr Rover – und keine Leiter.“ <ref>DPSG Ordnung, Stand 2001, S. 50</ref> |
==Lösungsansätze== | ==Lösungsansätze== | ||
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Getreu dem Motto „Vorsicht ist besser als Nachsicht“, kann frühzeitiges Agieren statt (zu) spätes Reagieren den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg sein. Spätestens wenn sich abzeichnet, dass es zu Leitermangel kommen könnte, sollten Maßnahmen ergriffen werden. Noch besser ist kontinuierlich daran zu arbeiten eine stabile Leitersituation im Stamm zu haben. Dazu zählt insbesondere eine funktionierende Roverrunde zu haben und die Rover*innen mit einem guten und spannenden Stufenprogramm im Stamm zu halten. | Getreu dem Motto „Vorsicht ist besser als Nachsicht“, kann frühzeitiges Agieren statt (zu) spätes Reagieren den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg sein. Spätestens wenn sich abzeichnet, dass es zu Leitermangel kommen könnte, sollten Maßnahmen ergriffen werden. Noch besser ist kontinuierlich daran zu arbeiten eine stabile Leitersituation im Stamm zu haben. Dazu zählt insbesondere eine funktionierende Roverrunde zu haben und die Rover*innen mit einem guten und spannenden Stufenprogramm im Stamm zu halten. | ||
− | + | Hier einige Ideen und Denkanstöße, um Leitermangel vorzubeugen oder bei selbigen zu (re-)agieren: | |
− | Stabile Roverrunde, um Leiter-Nachwuchs zu sichern | + | * Stabile Roverrunde, um Leiter-Nachwuchs zu sichern |
− | Ehemalige reaktivieren oder zumindest um Rat fragen (Leitermangel wiederholt sich oft) | + | * Ehemalige reaktivieren oder zumindest um Rat fragen (Leitermangel wiederholt sich oft) |
− | Quereinsteiger werben | + | * Quereinsteiger werben |
− | Leiter*innen in der Region finden, die aktuell (vielleicht) nicht aktiv sind | + | * Leiter*innen in der Region finden, die aktuell (vielleicht) nicht aktiv sind |
− | Bei Bezirksleitung und/oder Diözesanleitung Unterstützung anfordern, frühzeitig! | + | * Bei Bezirksleitung und/oder Diözesanleitung Unterstützung anfordern, frühzeitig! |
− | Hilfe von der Bundesebene holen: Es gibt dafür im Rahmen der Lilienpflege extra ein | + | * Hilfe von der Bundesebene holen: Es gibt dafür im Rahmen der [https://dpsg.de/lilienpflege.html Lilienpflege] extra ein [https://dpsg.de/de/aktionen/lilienpflege/leiterinnen-gewinnen.html Programm] bei denen ihr mit Workshops, Werbematerial und Erfahrung unterstützt werden könnt. |
+ | * ''to be continued...'' | ||
+ | == Einzelnachweise == | ||
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