Internationale Begegnung
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- vor 4 Jahren zuletzt von Johannes Muselmann bearbeitet
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Ins Ausland fahren und eine Rover-Begegnung erleben? Jawoll, ich bin überzeugt!
Und klar traue ich meiner Rover-Runde auch schon einiges zu, aber wie stellt man das überhaupt an? Was gibt es zu bedenken?
Inhaltsverzeichnis
Eine internationale Begegnung oder jegliche andere Fahrt ins Ausland zu planen, ist gar nicht großartig anders, als es von der Projektmethode bekannt ist: Zunächst einmal muss man sich darüber klar werden, welche Art von Begegnung durchgeführt werden soll, z. B. an einer Veranstaltung teilnehmen oder eine eigene Begegnung zu planen.
Am besten lässt sich eine internationale Begegnung oder jegliche andere Fahrt ins Ausland zu einem Groß- oder Stammeslager planen, wenn man sich die Aufgaben in kleine Häppchen aufteilt und diese delegiert – Tadaa: Kleingruppenarbeit!
Die „Organisations-Klassiker“ eines jeden (Rover-)Lagers sind auch hier mit dabei:
Im Falle einer internationalen Begegnung mit einer Partnergruppe ist besonders zu bedenken: die Einbindung der Partnergruppe! Im Allgemeinen ist es wichtig, dass es eine*n Ansprechpartner*in für die Partnergruppe gibt. Wenn möglich, sollten auch alle Kleingruppen mit Rover*innen und Leiter*innen aus beiden Gruppen besetzt werden.
Die spezifischen Aufgaben in der Vorbereitung für Internationales sind:
Man sieht, dass man so eine Reise mit einigem Vorlauf planen sollte, am besten fängt man etwa ein Jahr vorher mit der Planung an, dann sollte man (auch finanziell) auf der richtigen Seite sein.
Es ist verständlich, wenn einzelne Pakete hier nicht ganz einfach zu erledigen sind – vor allem, wenn man noch keine Vorerfahrung hat. Hier bietet es sich an, regelmäßig nach neuen Terminen für das Seminar „internationale Begegnungen leiten“ Ausschau zu halten. Da kann man schon einmal einiges mitnehmen. Oder man schreibt eine E-Mail an: international@dpsg.de. Vielleicht gibt es in der Diözese auch eine*n Beauftragte*n für Internationales? Einfach anschreiben!
Finanzen
Ein Finanzplan sollte frühzeitig aufgestellt werden! Dieser ist spätestens für die Anträge auf Fördermittel wichtig. Aber Achtung: Es gibt zwar mehrere Fördertöpfe, aber diese schließen sich teilweise aus. Ein Anruf im Bundesamt (02131-46 99 48) kann hier nützlich sein!
Fördermittel
Fördermittel (z. B. über KJP, DFJW, DPJW) können für internationale Jugendbegegnungen im Bundesamt beantragt werden; zu beachten sind die unterschiedlichen Fördersätze, Antragsfristen und einzureichenden Unterlagen. Mehr dazu gibt es hier: https://dpsg.de/de/verbandsleben/themen/international/foerdermittel-antraege
Partnerschaften
Oft haben Städte oder Bistümer eine Partnerstadt oder -region. Auch hier können sich spezielle Fördertöpfe verstecken.
Erasmus Plus
Anträge auf Erasmus Plus-Förderung sind sehr aufwendig, können sich für größere Projekte aber lohnen.
Fundraising
Die Teilnahme an einem Großlager wie dem Moot oder dem Jamboree können kostspielig sein, und leider gibt es hierfür kaum Fördermöglichkeiten. Da ist es Zeit, kreativ zu werden und Aktionen wie „Rent a Rover“ zu starten, um die Roverkasse aufzufüllen. Meist kann man z. B. die deutsche Kontingentsleitung zur Unterstützung bei der Suche nach Ideen anfragen.
Transport / Reisemittel
Hier unterscheidet sich die Planung nicht groß von der eines normalen Lagers. Falls es aber ums Fliegen geht, sollte über eine CO2-Kompensation nachgedacht werden. Mit der Partnergruppe bzw. den Verantwortlichen vor Ort muss im Vorherein geklärt werden, wie der Transport vor Ort organisiert werden kann.
Material
Hier gibt es auch nicht viel Spezielles zu bedenken, außer, dass man klären sollte, was vielleicht schon vor Ort ist. Schwarzzelten ist übrigens eher eine deutsche Tradition .
Programm
Die internationale Komponente kann man super für die Programmgestaltung nutzen – z. B. in den Morgenrunden, bei Geländespielen, Haiks, vor oder nach dem Essen, bei einem internationalen Abend, Sprachanimation …
Sprache
Eine Person sollte einen Blick darauf haben, dass niemand aufgrund fehlender Übersetzung verloren geht. Nicht alles muss übersetzt werden, das Thema Sprache wird aber schnell vergessen, kann jedoch einigen Konflikten vorgreifen …
Interkulturelles
Missverständnissen zwischen verschiedenen (Pfadfinder-)Kulturen kann man vorgreifen, indem man sich schon in der Vorbereitung mit dem Zielland, aber auch mit der eigenen Kultur auseinandersetzt. Hier gibt es verschiedene Methoden.
Für einige Regionen gibt es in der DPSG Arbeitsgruppen, die man in der Vorbereitung ansprechen kann und sollte, darunter die Deutsch-Französische Steuerungsgruppe und die Nahost-Gruppe.
Reisen
Schon überprüft, ob man für das Zielland einen Reisepass oder gar ein Visum braucht? Für letzteres braucht es einige Vorlaufzeit, außerdem ist es in jedem Fall sinnvoll, die Partnergruppe um eine offizielle Einladung zu bitten.
Wichtig ist, dass alle Teilnehmenden (auch im Ausland) versichert sind. Bei der Versicherung „Ecclesia“, mit der die DPSG zusammenarbeitet, können auch Auslandsversicherungen abgeschlossen werden.
Die Bestimmungen des Auswärtigen Amtes sollten regelmäßig gecheckt werden. In kritischen Zielregionen ist es hilfreich, sich der Botschaft vor Ort anzukündigen.
Prävention
Das Thema Prävention (international oft „safe from harm“) wird auch in anderen Pfadfinderverbänden großgeschrieben. Für die Reise braucht man einen Notfallplan, und es muss überprüft werden, ob und wie man eine Präventionsschulung nachweisen muss.
Gastgeschenke
Hier gibt es eigentlich nur zwei Sachen zu klären:
- An wen? Die Partnergruppe/Organisator*innen des Lagers freuen sich über Gastgeschenke. Am besten ist es, ein paar Kleinigkeiten dabei zu haben, für den Fall, dass die Rover*innen mal in einer Gastfamilie untergebracht werden oder jemandem danken bzw. mit jemandem in Kontakt bleiben wollen.
- Was? Am besten eignen sich Besonderheiten aus der Heimatstadt- oder -region. Alkohol und Messer sind meistens nicht angemessen. Für die pfadfinderische Komponente bietet das Rüsthaus Anregungen. Hier gibt es z. B. Halstücher und Aufnäher, die sich zum Verschenken und Tauschen eignen.
Autor*innen:
Maja Pollmann (Bundesarbeitskreis Internationales)